Ja, ich bin immer an die Grenzen des Erlaubten gegangen. Ja, manchmal auch darüber hinaus. Und ja, mich haben auf dem Platz nur meine Mitspieler gemocht – und auch hier nicht alle. Doch mal ehrlich: Warum haben mich Vereine wie der Karlsruher SC, Eintracht Frankfurt und Hertha BSC Berlin geholt?
Weil sie wussten, dass ich immer alles gebe, dass ich alles dem Erfolg unterordne und dass ich Mannschaften dank meiner Willenskraft mitreiße und voranbringe. Und nur darum geht es im Profifußball.
Maik war eine Spielerpersönlichkeit, die für seine Mannschaft immer über das Spiel hinausgedacht und gehandelt hat. Er hat auf und außerhalb des Spielfeldes Verantwortung übernommen. Er ist ein Leader, der immer das Maximum bei sich und seinem Team anstrebt. Als kooperativer Teamplayer ist er vorbildlich ein Glücksfall für jeden Verein. Maik ist ein zuverlässiger und menschlich integrer Kämpfer und geht immer an seine Grenzen. Er ist ein Mitreißer und Entscheider, der seine Familie und Freunde wertschätzt. Es war für mich eine Freude, mit ihm zusammenarbeiten zu können.
Ich verfolge als Trainer die Philosophie, meinen Spielern Eigenverantwortung zu übertragen, und setze auf Persönlichkeiten im Team. Spieler bekommen bei mir einen gewissen Freiraum, solange sie es mit Leistung zurückzahlen. Ich hatte den Eindruck, dass Maik mit seiner Persönlichkeit diese Verantwortung annehmen, ein Team mitreißen und den KSC weiterbringen könnte. Natürlich war mir bewusst, dass ich im Hinblick auf seine Spielweise an der einen oder anderen Stelle auch Einfluss nehmen muss. Doch mir ist es lieber, einen Spieler zu haben, der auch mal dazwischenfährt und seine Kollegen aufweckt, als wenn mir die Mannschaft einschläft. Deswegen habe ich mich mit ihm zusammengesetzt.
Wir haben uns dann für unser erstes Gespräch auf halber Strecke auf einer Autobahnraststätte getroffen und beide relativ schnell das Gefühl gehabt, dass das passen könnte und wir gemeinsam was erreichen können. Es lief damals in Wolfsburg nicht mehr optimal für ihn. Er war unzufrieden. Daher überlegte er, etwas Neues zu machen und dafür auch einen Schritt zurückzugehen, um dann wieder neu anzugreifen. Sein Wechsel nach Karlsruhe erwies sich für beide Seiten als Glücksgriff. Wir stiegen auf und Maik konnte beweisen, was in ihm steckt: Einer, der alles gibt und der ein Team führen kann. Die Feiern rund um unseren Aufstieg sind Momente, die wir wohl alle nicht mehr vergessen werden. Doch auch in diesen Zeiten ist Maik immer bodenständig geblieben und nicht abgehoben. Er ist immer er selbst geblieben und hat sich nicht verbiegen lassen – eine Persönlichkeit, die ich sehr zu schätzen weiß.
Das Spannende und Schöne an unserem Beruf ist, dass wir Menschen persönlich kennenlernen dürfen, die andere nur aus der Öffentlichkeit kennen. Das Bild, das ich von Maik vor unserem Kennenlernen hatte, war natürlich durch seine extreme Spielweise und seine öffentliche Darstellung geprägt. Es hat sich schnell verändert, als wir eine persönliche Beziehung aufgebaut haben und uns richtig gut verstanden. Maik ist einfach ein super Typ, ein sehr positiver Mensch. Sowohl in der Mannschaft als auch privat kannst du viel Spaß mit ihm haben.
Maik war als Sportler immer sehr ehrgeizig und fleißig. Er hatte den unbedingten Willen zum Sieg und hat dem Erfolg alles untergeordnet – im Spiel ebenso wie im Training. Und er wusste, ein Team zusammenzuhalten, und hat zahlreiche Mannschaftsevents organisiert. Als Freund liegt mir sehr viel an seiner offenen, direkten Art. Er spricht auch unangenehme Dinge an, dabei immer sachlich und humorvoll. Deswegen springe ich auch sofort in die Bresche, wenn Maik falsch dargestellt wird. Sein Humor ist wirklich eine herausragende Eigenschaft. Ich bin mir nicht sicher, ob er es hören will: Maik ist in seinem Innern immer noch ein kleiner Junge. Er hat sich das Kind bewahrt, ich finde das überragend.